Für alle Atari ST / TT / MegaST / MegaSTE / Falcon030
Speicherresidente Programme hatten früher das Problem, daß sie
nicht feststellen konnten, ob Sie bereits installiert (gestartet) wurden
und sich nachträglich auch nicht ohne weiteres wieder entfernen konnten,
denn unter Umständen hatte sich bereits ein weiteres Programm des
gleichen Vektors bedient.
1988 wurde von Julian F. Reschke ein Verfahren vorgeschlagen, das dieses
Problem löst. Es geht auf eine Idee von Moshe Braner zurück und
nennt sich "eXtended BRAner". Durch die XBRA-Unterstützung
ist ein Programm unter anderem (und das ist in diesem Zusamenhang wichtig)
ziemlich eindeutig zu identifizieren, denn es erhält eine Kennung aus
vier Buchstaben.
Inzwischen hat sich das XBRA-Verfahren durchgesetzt und nicht nur kommerziell
vertriebene Programme unterstützen es, sondern auch eine große
Zahl von Shareware- und Public Domain Programmen. Wir sind bemüht, eine
Liste der jeweils aktuellen XBRA-Kennungen mit Poison! auszuliefern. Mit
ihrer Hilfe können Sie Programmen mit XBRA-Kennung problemlos einen
geeigneten Namen für die Vektorüberwachung geben.
Die aktuelle Liste kann auch in der Mailbox "MAUS Münster 2" als
XBRALIST.ZOO abgerufen werden.
Auch die Vektorüberwachung gehört zu den Funktionen, die aufgerufen werden, wenn Sie in der Gruppe "prüfen" den Button "Alles" auswählen.
Neben Online! stellen wir Ihnen mit "Rootsave" noch ein weiteres kleines Programm zur Verfügung, das sie (soweit möglich) vor Viren schützt, die den Rootsektor Ihrer Festplatte verändern. Bisher ist kein Virus bekannt der so arbeitet, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht, schließlich kann auch im Rootsektor ein ausführbares Programm versteckt werden, das bei jedem Reset gestartet würde.
Exkurs: Rootsektor
Der Bootsektor ist der erste Sektor eines logischen Laufwerks. Der Rootsektor ist der erste Sektor eines physikalischen Laufwerks. Auf einer Festplatte gibt es also einen Rootsektor und für jedes Laufwerk (C:, D:, ..) einen Bootsektor. Anders bei Disketten, da hier kein Unterschied zwischen logischem und physikalischem Laufwerk gemacht wird.
Im Rootsektor steht im allgemeinen (nach Dokumentation von Atari) ein kurzes Programm, das den eigentlichen Festplattentreiber lädt (bei AHDI: "SHDRIVER.SYS") und startet. Außerdem finden sich hier Informationen über die Partitionierung der Festplatte.
Rootsave ist ein Programm für den Auto-Ordner auf dem Bootlaufwerk Ihrer Festplatte, im allgemeinen also Laufwerk C. Es vergleicht den Inhalt des Rootsektors mit dem Inhalt einer Datei, die zuvor mit Poison! gespeichert werden muß. Sie muß sich auf dem Bootlaufwerk befinden und "POISON.ROT" heißen.
Zum Speichern des Rootsektors klicken Sie im Hauptdialog von Poison! auf den gleichnamigen Button ("Rootsektor"). Es wird der unten abgebildete Dialog angezeigt, in dem Sie unter den angeschlossenen Laufwerken das auswählen können, dessen Rootsektor gelesen werden soll. Nach der Auswahl klicken Sie auf den Button "Isolieren" und wählen anschließend in der Dateiauswahl den Namen und Pfad aus, mit dem der Rootsektor gespeichert werden soll. Diese Funktion ist nur mit dem Original AHDI Atari Festplattentreiber, oder kompatible ausführbar.
Die Angaben über den Harddisk-Treiber und die Sektorgröße dienen lediglich Ihrer Information.
Stellt Rootsave beim Booten fest, daß der Inhalt des Rootsektors nicht mit dem Inhalt der Datei "POISON.ROT" übereinstimmt, werden Sie darauf hingewiesen. Wenn Sie nicht zufällig gerade einen neuen Festplattentreiber installiert oder die Festplatte neu partitioniert haben (wodurch die Dateien ja voneinander abweichen würden), dann müssen Sie davon ausgehen, daß sich ein Virus im Rootsektor befindet. Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten.
In beiden Fällen sollten Sie zuerst mit Hilfe von Poison! nochmals den Rootsektor isolieren und auf eine Diskette speichern. Bitte schicken Sie uns diese Diskette umgehend zu.
Poison! stellt neben dem Schreibschutz für einzelne Dateien auch einen Schreibschutz für ganze Laufwerke zur Verfügung. Das bedeutet, daß Programme von den entsprechenden Laufwerken nur noch Dateien lesen können, sie aber weder verändern noch löschen können.
Zum Ein- und Ausschalten des Schreibschutzes klicken Sie im Hauptdialog von Poison! in der Gruppe "schützen" auf den Button "Zugriff". Poison! zeigt dann einen Dialog, in dem die angeschlossenen Laufwerke angezeigt werden. Nicht wählbare/angemeldete Laufwerke sind grau dargestellt und Laufwerke, für die der Schreibschutz eingeschaltet ist, werden ausgewählt angezeigt (also mit weißer Schrift auf schwarzem Grund). Zum Ändern des Schreibschutzes klicken Sie einfach den entsprechenden Laufwerksbuchstaben an.
Der Schreibschutz ist kein unüberwindlicher Schutz vor Viren, denn genauso wie Poison! ein Laufwerk schützen kann, kann ein Virus den Schreibschutz natürlich auch wieder aufheben. Uns ist allerdings kein Virus bekannt, der dies tut.
Einige der Parameter, mit denen Poison! arbeitet, können durch den Anwender verändert werden. Klicken Sie dazu auf den Button "Einstellungen" in der Gruppe "Diverses" im Hauptdialog von Poison!. In der Gruppe "Dateicheck" wählen Sie aus, welche Datei- Typen bei der Überprüfung und beim Schutz von Dateien beachtet werden sollen. Ist der Button "Prüfsumme bilden" ausgewählt, wird für die Dateiprüfung eine Prüfsumme erechnet und gespeichert.
In der Gruppe "Bootschutz durch" können Sie anwählen,
welche Art von Schutzprogramm verwendet werden soll. Der "Pseudo- Code" ist
nicht mehr als Kennzeichnung für ein ausführbares Programm - ein
Trick zur Abwehr einiger Bootsektorviren. Der "Poison!-Schutz" hingegen
ein vollständiges Programm, daß beim Einschalten des Computers
und nach einem Reset eine Meldung auf den Bildschirm ausgibt. Erscheint die
Schutzmeldung nicht oder nur unvollständig, sollten Sie den Rechner
ausschalten, ohne (oder mit garantiert gesunder) Diskette booten und die
evtl. infizierte Diskette umgehend überprüfen.
Mit dem Button "Database.." in dem Feld "Database" gelagen
Sie in einen weiteren Dialog, in dem Sie den Speicherbedarf der Database
verändern können. Mit "Speichern" sichern Sie die aktuelle
Database unter einem beliebigen Namen. Wir empfehlen allerdings die Verwendung
des Namens "POISON.PDB" und die Speicherung auf gleicher Ebene
wie Poison!, damit diese Datei beim Programmstart automatisch mitgeladen
wird.
Ist der Button "Archiv Auspacken" aktiv, können auch gepackte
Dateien überprüft werden. Die entsprechenden Pfade (wo sich Ihre
Packer befinden) lassen sich hier ebenfalls einstellen.
Die Einstellungen für die Dateiüberprüfung und den Zugriffsschutz
können mit dem Button "Einstellungen speichern" gesichert
werden.
Beachten Sie bitte, daß alle Veränderungen erst nach dem nächsten
Programmstart zur Verfügung stehen!!
Der "Info" Button im Hauptdialog von Poison! nennt nicht nur die Entwickler von Poison!, er informiert Sie auch über die Versionsnummer des Programms. Wichtig wenn es um die Frage geht, ob Sie über eine aktuelle Version verfügen.
Mit dem Zusatzprogramm Repair, das sich im gleichnamigen Ordner auf der Poison!-Diskette befindet, lassen sich defekte Bootsektoren von Spielen auslesen und bei Bedarf wieder restaurieren.
Nach dem Start des Programms werden Sie zur Auswahl einer Datei aufgefordert, die zur Verwaltung bereits gespeicherter Bootsektoren dient. Diese Datei hat die Endung *.BTS und gewöhnlich den Namen REPAIR; da Sie aber den Namen selbst vergeben können (um mehrere Dateien verwenden zu können) ist die Auswahl nötig.
Anschließend wird ein Dialog angezeigt, in dessen linkem Teil Sie eine Liste mit Programmnamen finden. Dies sind die Programme, deren Bootsektoren in der ausgewählten Datei gespeichert wurden. Zur Erweiterung dieser Liste klicken Sie auf den Button "auslesen". Daraufhin wird der Bootsektor der Diskette in Laufwerk A oder B (je nach Auswahl) gelesen und kann anschließend von Ihnen mit einem Namen versehen werden.
Zur Wiederherstellung eines Bootsektors wählen Sie den passenden Eintrag aus der Liste aus und klicken anschließend auf den Button "restaurieren". Der Bootsektor wird dann auf das ausgewählte Laufwerk geschrieben. Achten Sie darauf, daß die richtige Diskette eingelegt ist!
Die Liste der Bootsektoren kann mit den Buttons "laden" und "speichern" in der Gruppe "Bootsektordatei" geladen und gespeichert werden. Repair vergibt beim Speichern automatisch die Endung "*.BTS" und speichert eine gleichnamige Datei mit der Endung "*.NMS", die Verwaltungsinformationen enthält.